“Krankmachendes Umfeld”: Gesundheitliche Belastungen in Stall, Koppel und Futtermitteln
Ein Krankheitsbild ganz anderer Art – Belastungen mit Umweltgiften
Chemische Belastungen durch Schwermetalle und Giftstoffe nehmen immer mehr zu!
Anlass für diesen Artikel geben mir einige Patienten. Diese haben in den letzten Monaten meine Hilfe gesucht und erhalten. Bislang ließen sich die gesundheitlichen Probleme der Tiere mit Kräutern, Globuli oder Solubilisationen eindämmen und beheben.
Die Krankheit schleicht sich über die Jahre ein
Im Gespräch zur Anamnese sind die meisten Tierhalter geschockt. Plötzlich ist ihr Liebling ernsthaft krank. Doch lassen wir die vergangenen Lebensjahre des Tieres Revue passieren: Dann erinnern sich die Tierhalter, dass die aktuellen Symptome schon früher in schwächerer Form aufgetreten sind. In den meisten Fällen wurden diese ersten Zeichen mit Hilfe von Pharmazeutika “unterdrückt”. Die Problematik, worauf die Sympthome aufmerksam machen wollten, blieben unbeachtet bestehen.
Aus meiner Sicht ist es kein Zufall, dass alle betroffenen Patienten Pferde mittleren Alters (12 -18 Jahre) sind. Aus meinen Beobachtungen leite ich Folgendes ab: Da die Bedingungen der Haltung gleich geblieben sind, bestehen die gesundheitlichen Belastungen in latentem Maß schon länger. In jungen Jahren hat der Organismus diese Herausforderungen noch besser verkraftet. Hat er doch einmal aufgemuckt – wir erinnern uns an die ersten schwächeren Symptome – wurde er zum Schweigen gebracht. Doch jetzt, im fortgeschrittenen Alter, funktioniert das nicht mehr. Flüchtige Giftstoffe aus der Umgebung haben sich im Körper angesammelt. Diese sind dann oftmals Ursache für die aktuellen Krankheiten und Symptome.
Gesundheitliche Belastungen: Von was sprechen wir genau?
Es gibt viele Stoffe, die für den Organismus eine Belastung darstellen. Ich gehe hier deshalb nur auf die Stoffgruppen ein, die ich bei meinen Patienten austesten konnte.
Schwermetalle sind trauriger Spitzenreiter
Belastungen mit Schwermetallen kommen am häufigsten vor. Schwermetalle sind oftmals als Wirkverstärker in Impfungen enthalten. Aber auch durch belastete Futtermittel werden sie aufgenommen. Jüngere Tiere sind oft durch die metallischen Anteile des ID-Chips belastet. Oftmals wird ja der Traum vom eigenen Pferdestall durch Umnutzung eines alten Ökonomiegebäudes realisiert. Dabei übernimmt der Tierhalter leider auch häufig alte Quellen für Schwermetale. Z.B. Cadmium, welches sich aus alten Farben und Anstrichen löst. Belastungen durch Blei, welches aus alten Wasserrohren stammt. Ein befreundeter Maler hat mir erklärt, dass genau wegen diesen Inhaltsstoffen ein Anstrich früher viel länger “gut aussah”. Deshalb haben bis heute mehr dieser giftigen Relikte überlebt, als man zunächst annehmen würde.
Schädlingsbekämpfungsmittel auf Rang zwei
Schädlingsbekämpfungsmittel aller Art bilden die nächste größere Gruppe der Belastungen. Es wird und wurde gegen viel gespritzt: Pilze, Unkraut, Insekten, Schnecken, Würmer, Nagetiere und Milben. In den vergangenen Jahren wurden einige Inhaltsstoffe verboten. Doch die Böden und das Baumaterial sind von früher nachhaltig “verseucht”. Gerne wurden Ausgänge von Paddocks und Reitplätzen mit ausgedienten Bahnschwellen befestigt. Durch den Einsatz zahlreicher Schädlingsbekämpfungsmittel (Pestizide, Fungizide) versuchte man sie haltbarer zu machen. Jedes Jahr halten außerdem große Mengen an Chemie (Herbizide) die Bahngleise frei von Pflanzen. Die ausgedienten Bahnschwellen sind somit mit einem hochbrisanten Mix durchtränkt. Ist so eine Schwelle am Reitplatz oder Paddock einbaut, verteilen sich die Giftstoffe durch den Regen. Aber auch die Verschleppung durch die Tiere ist ein Thema. Mit den Jahren sind die angrenzende Grasnarbe und der ganze Paddock oder Reitplatz kontaminiert.
Altlasten an Umweltgiften sind eine große Belastung
Auf Platz drei der Liste mit Belastungen welche die Gesundheit gefährdend, rangieren allgemeine Umweltgifte. Das sind im Einzelnen Benzol, Benzpyren, DDT, Formaldehyd, Lindan, PCP, PCB, Phtalate, Tabakgifte und Glyphosate. Da viele dieser Stoffe schon länger verboten sind, haben mich die Testergebnisse anfangs sehr stutzig gemacht. Allerdings sind die meisten dieser Stoffe chemisch sehr stabil und werden somit äußerst langsam abgebaut. Sie finden sich auch noch nach Jahren im Boden und somit im Gras und in den Pflanzen, die darauf wachsen.
Mit Profis auf Spurensuche
Bereits der Standardtest mit Bioresonanz beinhaltet die Untersuchung auf gängige Schadstoffe. Taucht eine Belastung auf, stellt sich die schwierigere Frage, wo die Quelle der Belastung ist. Akribisch überprüfe ich Futtermittel, Einstreu und sämtliche Materialien, die in Stall, Paddock und Weide verbaut sind. In diesem Prozess ist die Zusammenarbeit mit einem Baubiologen hilfreich. Diese Fachexperten haben ein umfangreiches Wissen über Baumaterialien, deren Inhaltsstoffe und mögliche Verschleppungswege. Sie kennen viele Lösungswege raus aus der Schadstofffalle. Oft ist es schon mit dem Wechsel zu nachweislich unbelastetem Heu und Einstreu getan. Aber manchmal sind auch umfangreichere Maßnahmen nötig.
Meine Strategie zur Behandlung bei Belastungen
Um eine dauerhafte Verbesserung für das betroffene Tier zu erreichen, setze ich auf eine Linderung der akuten Symptome und Ausleitung der Schadstoffe. In den meisten Fällen können diese Therapieschritte gleichzeitig erreicht werden. Und zwar durch die Gabe von speziellen Mischungen aus Kräutern und Komplexhomöopatika. Das Auffinden der Schadstoffquelle und ihre Eliminierung läuft entweder zeitgleich ab, oder wird unmittelbar danach in Angriff genommen.
An dieser Stelle möchte ich meine Hochachtung an alle engagierten Pferde- und Stallbesitzer aussprechen. Es ist schön, dass Sie sich zum Wohl Ihrer Tiere auf die aufwändige Schadstoffsuche einlassen. Sie leisten enormen Einsatz, um ihre Ställe “sauber” zu bekommen.